Hannover ist zwei Tage lang Zentrum für Versuchstechnik im Pflanzenbau
Rund 800 Fachleute besuchen Technikertagung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen - Auszeichnung für Kammer-Experte Kauke
Hannover – Die Integration verschiedener digitaler Technologien und Anwendungen ins Versuchswesen für die Pflanzenproduktion, Erfahrungsberichte über Verbesserungen beim Züchten, Säen, Bewässern, bei der Bestandskontrolle, der Unkrautbekämpfung und der Probeentnahme gehörten zum Programm der 53. Technikertagung von Deutscher Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), die Dienstag und Mittwoch (31. Januar und 1. Februar 2023) in der Eilenriedehalle im Hannover Congress Centrum stattfand.
„Die 785 angemeldeten Besucherinnen und Besucher – die zweithöchste Anmeldezahl in der Geschichte der seit 1969 organisierten Tagung – arbeiten etwa im Pflanzenbau-Versuchswesen, bei Maschinen- und Saatgutherstellern, bei Behörden sowie in Bildungs- und Forschungseinrichtungen“, berichtete Dr. Jan Oehlschläger, neuer Leiter des LWK-Fachbereichs Versuchswesen Pflanze, der die Tagung erstmalig zusammen mit Siv Biada, der neuen Leiterin des Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrums, organisiert hatte.
Mehr als 30 Fachvorträge und Technikschau
„Die Tagungsgäste können mehr als 30 Fachvorträge hören, in der Technikschau neueste Drohnen, Analyse-, Sä-, Ernte- und Sortiermaschinen besichtigen und in den Pausen und beim gemeinsamen Abendessen ihre Erfahrungen austauschen“, so Oehlschläger.Zu den Referentinnen und Referenten der Tagung gehörten weitere Fachleute der LWK: So brachte Beregnungsexperte Ekkehard Fricke das Auditorium zu den technischen Möglichkeiten zur Beregnung von Feldversuchen sowie zur Verfügbarkeit von Beregnungswasser auf den neuesten Stand. Ökolandbau-Experte Markus Mücke sprach über Erfahrungen zur mechanischen Unkrautbekämpfung in Feldversuchen.
Versuchswesen mit hohem Nutzwert für Betriebe
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen betreibt landesweit elf Standorte für das Versuchswesen, um den Pflanzenbau im Dienste der Landwirtschaft weiterzuentwickeln. Zum hohen Nutzwert des Versuchswesens gehören konkrete Anbau- und Anwendungsempfehlungen, die den Praxisbetrieben wertvolle Hinweise für eine ertragreiche und umweltgerechte Produktion liefern. „Der Wunsch nach der Einrichtung und Förderung eines soliden und unabhängigen Versuchswesens war eine wesentliche Begründung für die Gründung von Landwirtschaftskammern vor fast 125 Jahren“, sagte Kammerdirektor Dr. Bernd von Garmissen bei der Eröffnung der Tagung.Kammerdirektor: Rückbesinnung auf Bedeutung fachlich fundierter Informationen notwendiger denn je
„Dieses sehr alte Bestreben hat vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen in der Pflanzenproduktion kein Stück an Bedeutung eingebüßt“, hob von Garmissen hervor. „Vielmehr ist in Zeiten sehr emotionaler Diskussionen in allen Themenbereichen der landwirtschaftlichen Produktion eine Rückbesinnung auf die Bedeutung von fachlich fundierten Informationen notwendiger denn je.“
Ein aktuelles Beispiel sei die neue Düngeverordnung: „Nur durch langjährige und bundesweite Exaktversuche konnten schwierige Diskussionen im Vorfeld versachlicht werden“, betonte der Kammerdirektor mit Blick etwa auf Fragen zur optimalen Nährstoffversorgung einzelner Kulturen und zu den Effekten der Düngung im Boden und im Wasserhaushalt. Auch bei der Zulassung neuer Sorten oder Pflanzenschutzmittel seien belastbare Versuchsergebnisse zwingend erforderlich, fügte von Garmissen hinzu.Max-Eyth-Denkmünze in Silber für Dr. Jürgen Kauke
Eine freudige Überraschung zu Beginn des Vortragsprogramms gab es für Dr. Jürgen Kauke, vor Oehlschläger Leiter des LWK-Versuchswesens und langjähriger Mitorganisator der Technikertagung: Mit der Verleihung der Max-Eyth-Denkmünze in Silber würdigte DLG-Präsident Hubertus Paetow die großen Verdienste des LWK-Pflanzenbauexperten für das einzigartige Forum für Versuchstechnikerinnen und Versuchstechniker. Kauke ist mittlerweile Leiter des Ressorts Pflanze/ Umwelt im LWK-Geschäftsbereich Landwirtschaft.
Im Jahr 2021 war bereits ein anderer Fachmann der LWK mit der hohen DLG-Auszeichnung bedacht worden: Dr. Helmut Steinkamp, Leiter des Instituts für Lebensmittelqualität der LUFA Nord-West und Leiter des Milchwirtschaftlichen Bildungszentrums in Oldenburg.
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